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Aus dem Archiv: Verflossener Rhythmus der Tennendrescher zur Winterszeit
Heiligenstadt im Eichsfeld
Veröffentlicht von Thomas Schuster in Eichsfeld · Donnerstag 15 Feb 2024
Tags: Ernte
„An so mancher Tennenwand der Eichsfelder Scheunen hängt heute noch ein hölzerner Geselle, der alte „Dreschflegel“. Wie klang doch früher zur Winterszeit der Rhythmus der Tennendrescher, oft sogar zu sechsen, durch die Dorfstraßen. Da wurde reihum von Gehöft zu Gehöft gezogen und mit dem Flegel gedroschen. Die größeren Kinder durften dabei die Bündel wenden. Oft ging es dabei auch lustig zu; denn die Alten erzählten bei der Dreschermahlzeit manchen ergötzlichen Dorfstreich oder auch Heimatsagen und Spukgeschichten, wovon die Kinder gar nicht genug hören konnten.

War der Flegeldrusch zu Ende, lag in einer Tennendecke der große Wurfhaufen. Mit Hilfe der hölzernen Wurfschaufel wurde dann das ausgedroschene Getreide auf die Tenne geworfen. Das erforderte schon eine bestimmte Geschicklichkeit, wenn sich die Körner einwandfrei von der Spreu scheiden sollten. Das geworfene Korn wurde zu guter Letzt mit Hilfe der „Metzen“ eingesackt. Die Metze war ein Meßgefäß aus Holz. Vier solcher Metzen ergaben einen Zentner, und so wurde die Waage ersetzt. …“

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Quelle: Thüringer Tageblatt 1982, Egon Grohmann – Bild: Kloster Teistungenburg – Landwirtschaftsgeräte 2021 © Thomas Schuster Heiligenstadt


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