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Die Kirchenruine in Katharinenberg
An der B249 zwischen Mühlhausen und Wanfried liegt der kleine Ort Katharinenberg mit seiner großen weithin sichtbaren Kirchenruine. Die spätgotische Wallfahrtskirche ist eine Erweiterung der Katharinenkapelle, die bis zum 14. Jahrhundert hier gestanden haben soll und für die Namensgebung des Ortes verantwortlich war.

Im Jahre 1512 wird Katharinenberg erstmals urkundlich erwähnt. Der Mainzer Kurfürst übereignete seine als Opfergaben bezeichneten Einkünfte der Kirche an das Nonnenkloster Anrode. Kurze Zeit später wurde mit dem Bau der heutigen Kirche begonnen. Noch während der Bauzeit wurde sie von dem Bauernheer und später während des Dreißigjährigen Krieges zerstört. Da die Herren von Harstall zum protestantischen Glauben wechselten, wurde die Kirche nicht weiter gebaut und der Kirchturm als Wachturm genutzt. Sie blieb bis heute als romantische Ruine erhalten. Chr. Kellner beschreibt den Ort in seinen Aufzeichnungen:

„… Das stille Dörfchen Katharinenberg, das damals wohl nur aus der Wallfahrtskirche mit dem Gutshof und einigen ärmlichen Häuschen bestand, sollte nicht verschont bleiben. Die Nähe der freien Reichsstadt Mühlhausen, in der Heinrich Pfeifer und Thomas Münzer die Gemüter zu offener Empörung aufpeitschten, ließ für die Söhne des hl. Benedikt auch hier nichts Gutes erhoffen. ...“

Über die damaligen Ereignisse während des Bauernkrieges schreibt Kellner:

„… Das arme Dorf wurde bis auf das letzte Haus ausgeplündert, derweil man beim Gutshof und Gotteshaus ganze Arbeit machte. Hier sollte kein Stein auf dem anderen bleiben. Gierige Hände griffen nach allem und verschonten auch das Heiligste nicht. Was nicht des Mitnehmens wert erschien, wurde zertrümmert, und die letzten Reste vom Gutshof und Gotteshaus sollte das Feuer zerstören. Es war ein grässliches Schauspiel, das sich den Blicken darbot. Die wenig Zurückgebliebenen konnten sich nur mit Not aus den Flammen retten.
Das Vieh im Stalle verbrannte jämmerlich und hoch oben in der Luft kreisten die Tauben. Immer wollten sie niederfliegen und die bekannte Wohnung suchen, Hitze und Rauchwolken trieben sie wieder fort. Wie raste das Feuermeer in den Gelassen und knisterte es in den Balken, die mit lautem Gepolter in die Liefe stürzten, um der Wut des Elementes neue Nahrung zu geben.
Gleichzeitig hatte roher Unverstand und blinde Wut auch die Wallfahrtskirche in Brand gesteckt. Wie gierig leckte das entfesselte Element an dem Gestühl, am Altar, der Empore und der Orgel empor, um sich in den Dachsparren fortzupflanzen. Krachend fiel das stolze Gewölbe zusammen und auch der Glockenstuhl wurde von ihm ergriffen. …“

Quelle: Thomas Schuster: „Heimatgeschichte(n) Band I“, https://eichsfeld-archiv.de/dokument/Ein_Tag_des_Schreckens_f%C3%BCr_Katharinenberg_im_Jahre_1525_%281928%29 – Bild: Katharinenberg © Thomas Schuster Heiligenstadt

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