Heiligenstädter Sagen
An der Grenze des Dreiländerecks Hessen - Niedersachsen - Thüringen liegt die wunderschöne Stadt Heiligenstadt. Der Ort ist Kreisstadt des Landkreises Eichsfeld im Freistaat Thüringen und liegt 255 m über dem Meeresspiegel. Ca. 16.000 Einwohner wohnen in Heiligenstadt und den Ortsteilen Rengelrode, Günterode, Flinsberg und Kalteneber. Seit dem 1. Juli 1994 ist Heiligenstadt Sitz der Verwaltung des neuen Landkreises Eichsfeld. 2019 trat Bernterode dem Stadtgebiet bei, 2024 die Gemeinde "Hohes Kreuz".
Der Dichter Theordor Storm beschreibt 1856 die Stadt: "… im Grunde lag eine Stadt mit alten Kirchthürmen. Heiligenstadt! Sagte der Kutscher. Mir schossen die Thränen etwas in die Augen. So fuhren wir denn nach dreistündiger Fahrt den abschüssigen Weg hinunter in die Stadt. Hilf Himmel welch eine Stadt! Lehmhütten und Baracken, Häuser wie sie bei uns nicht für Geld aufzuweisen wären. Man begreift nicht, daß darin die lustigen Heiligenstädter, wie sie überall heißen, existiren können. Nur sehr einzelne gute Häuser liegen dazwischen, das Beste ist unser Wirthshaus, offenbar ein altes Palais. Daß H. eine Residenz des Churfürsten (geistlichen) von Mainz gewesen, sieht man nur an den 2 od. 3 alten großen Kirchen und dem alten Residenzschloß, dem jetzigen Gerichtsgebäude."
Johann Wolfgang von Goethe weilte 1801 im Gasthaus "Zum Mohren" in der Heiligenstädter Wilhelmstraße und schrieb in sein Tagebuch: "Sonnabend, den 6ten Juni. Früh 5 Uhr von Mühlhausen ab, durch Ammern, wo man über die Unstrut kommt, in einem schönen Wiesengrunde nach Lengenfeld; man steigt nun immer höher dem Eichsfelde näher ... Man kommt durch Kreuzeber und Geisleden nach Heiligenstadt. Diese Stadt ist im ganzen sehr reinlich und nach dem Brande, den sie 1739 erlitten hat, ziemlich regelmäßig erbaut ... Die Einwohner nähren sich meist vom Ackerbau. Die Stadt ist alt und hat ungefähr 500 Häuser und 3 Kirchen. Die Gegend ist fruchtbar und gut bebaut. Mittags gegessen im Mohren.“
Fläche: 70,87 km² - Bevölkerungsdichte: 243 Einwohner je km² - Einwohner: 17.233 (31. Dez. 2022) - Bürgermeister: Thomas Spielmann
Homepage: www.heilbad-heiligenstadt.de

Heiligenstadt als Heilbad
Die Ernennung zum Kurort fand bereits im Jahre 1929 statt. Seit dem Jahre 1950 darf sich Heiligenstadt auch als staatlich anerkanntes Heilbad bezeichnen. 1995 wurde im Park nach Sole gebohrt. Die Sole hat ein Salzgehalt von 26 Prozent bei einer Temperatur von 32 Grad Celsius und wird im Martinsbrunnen aus einer Tiefe von 533,58 m gefördert. In der "Kurparkklinik", einer Fachklinik für Orthopädie, Innere Medizin und Schmerztherapie, werden ambulante Rehabilitations- und Vorsorgemaßnahmen sowie auch ambulante Badekuren durchgeführt.
Die Sole enthält 275g feste Stoffe in 1 Liter Lösung in folgender Zusammensetzung:
• Natrium 100,8 g/l • Chlorid 163,6 g/l • Kalium 1,34 g/l • Magnesium 0,16 g/l • Calcium 1,59 g/l • Schwefel insges. 7,0 g/l • Fluorid 4,40 mg/l • Bromid 96,5 mg/l