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Reifenstein
Heiligenstadt im Eichsfeld
Veröffentlicht von Thomas Schuster in Eichsfeld · Montag 15 Apr 2024
Tags: KlosterReifenstein
Das Kloster Reifenstein hat eine alte und umfangreiche Geschichte. Es wurde unter dem Schutz der sogenannten „Alten Burg“ und dem zwischen Birkungen und Reifenstein gelegenen Birkenstein gestellt. Leider sind von beiden nur noch die Wälle und Gräben erkennbar. Während des Bauernkrieges erlosch das Klosterleben. Der Aufschwung erfolgte noch während des Dreißigjährigen Krieges.

Der Heimatforscher Wolfgang Trappe schreibt über den Zeitraum der Verwahrlosung:

„Immer wieder beeinträchtigten unterschiedliche Zeitströmungen das Klosterleben. Während unter Abt Matthes Rüdiger (1524-45) zunächst noch sechs Mönche in Reifenstein lebten, trug dessen Zerstörung im Bauernkrieg dazu bei, daß es eine Zeitlang gänzlich verwaist war. 1532 beherbergte das Kloster vier Ordensleute, die als „ziemlich alt” bezeichnet wurden. 1545 verließ auch der letzte von ihnen die Stätte einst so segensreichen Wirkens. Selbst der Wirtschaftsbetrieb schleppte sich mehr schlecht als recht dahin, weil Beauftragte vom Rusteberg höchst eigennützig in ihre Taschen wirtschafteten.

Auch der Wiederaufbau zog sich hin. Einige wenige Gebäude entstanden, darunter eine kleine Kapelle an der niedergebrannten Kirche. Unter Abt Heinrich Barthes (1566-80) erfolgte im Mai 1575 eine bischöfliche Visitation, die „große Unrichtigkeiten”, was immer damit gemeint war, feststellte. Neuankömmlinge, aus verschiedenen Orden zusammengewürfelt, mißachteten häufig die Ordensregeln. 1579 wurde ruchbar, daß ein Teil von ihnen ein ärgerliches Leben führte. Man traf sie mehr in Schenken und an „verdächtigen Orten“ als im Kloster, das einer „Räuberhöhle“ glich.

Auch unter Abt Hermann Buntzel (1580-89) besserte sich die klösterliche Moral keineswegs. Mönche ergaben sich dem Trunk, und einer ließ sich sogar mit seiner Konkubine im benachbarten Hausen trauen. Ein anderer trieb es mit der Tochter des Klosterförsters …“

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Quelle: Wolfgang Trappe: „Eichsfeld, Hexen und Geschichten“ – Bild: Kirche Haupteingang 2021 © Thomas Schuster Heiligenstadt


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