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Klöster im Eichsfeld 4/10: Das Zisterzienserinnenkloster Beuren
Heiligenstadt im Eichsfeld
Veröffentlicht von Thomas Schuster in Eichsfeld · Dienstag 09 Jan 2024
Tags: KlosterBeuren
4. Das Zisterzienserinnenkloster Beuren
Der religiösen Frauenbewegung des 12. und 13. Jahrhunderts entsprang die Gründung von Frauenklöstern. Der Zisterzienserorden erlaubte ihre Gründung im 13. Jahrhundert. Die Frauenklöster unterstanden der Aufsicht und der ordentlichen Jurisdiktion eines Abtes. Die Verwaltung lag in den Händen der Äbtissin, die dem Abt alljährlich einen Überblick über die wirtschaftlichen Verhältnisse des Klosters vorzulegen hatte. Ohne Wissen des Abtes durften keine größeren Käufe oder Verkäufe und keine Verpfändungen vorgenommen werden.

Konrad von Bodenstein, später Domkantor in Hildesheim, gründete um 1200 das Kloster Beuren, das von Nonnen aus dem Zisterzienserinnenkloster Wöltingerode bei Hildesheim besetzt und als dessen Tochterkloster angesehen wurde. Papst Innozenz Ill. empfahl 1208 den Gläubigen der Mainzer Kirchenprovinz die Unterstützung des Klosters. Die Ritter von Bodenstein übergaben ihm 1238 das von ihren Vorfahren ererbte Gericht und die Vogtei, wodurch Kloster Beuren alle Rechte über das Dorf Beuren erlangte. Markgraf Heinrich der Erlauchte von Meißen (1248 - 1262) nahm das Kloster 1250 in seinen Schutz, Papst Alexander IV. (1254 - 1261) bestätigte 1256 Besitz und Rechte des Klosters. Der Nachfolger Heinrich des Erlauchten, Albrecht (1262 - 1308) schenkte ihm die Orte Wingerode und die später wüst gewordenen Orte Volksbach, Teterode, Rebningerode, Morichrode, Altenhagen und Horrebach. Kloster Beuren wurde im Bauernaufstand zerstört. Erzbischof Daniel Brendel von Homburg (1555 - 1582) hob es 1576 auf.

Einen Teil der Einkünfte aus den verpachteten Ländereien erhielt die kurfürstliche Kammer, einen anderen Teil das 1575 gegründete Jesuitenkolleg in Heiligenstadt. Unter Erzbischof Wolfgang von Dalberg (1582 - 1601) wurde ein Teil der Ländereien verkauft. Erzbischof Johann Schweickhard von Kronberg (1604 - 1626) verkaufte 1617 das Restgut an den kurfürstlichen Beamten Johann Kreiß in Dingelstädt für 6500 Rtlr. zu je 24 Groschen. Dieser verkaufte den Besitz bald wieder an da Zisterzienserinnenkloster Teistungenburg, das lebende und tote Inventar schenkte er hinzu. Teistungenburg besetzte das Kloster Beuren 1618 wieder mit sieben Konventualinnen Die Klostergebäude und Kirche wurden 1673 durch den italienischen Baumeister Antonio Petrini wieder aufgebaut, Aufhebung des Klosters im Jahre 1810.

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Quelle: Karl Paul Haendly: „Das kurmainzische Fürstentum Eichsfeld im Ablauf seiner Geschichte, seine Wirtschaft und seine Menschen 897 – 1933“ Verlag Mecke Duderstadt 1996 – Bild: Klosterhof Beuren um 1930



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